Wie wir arbeiten
Auf dieser Seite informieren wir über
>Grundlegende Gedanken zu unserer Liebeskultur
>Unsere Arbeitsgrundlage – Das Verfahren der Paarsynthese
>Durchführung unserer Paarberatung bzw. Paartherapie
>Rhythmus und Dauer
>Unterschiede gegenüber Einzeltherapie
Grundlegende Gedanken zu unserer Liebeskultur
Sie ist für uns Menschen eine der wichtigsten, allgegenwärtigsten und auch mächtigsten Kräfte unseres Lebens – die Liebe zu unserem Partner. Mit Ausnahme unserer Kinder verbringen wir mit niemandem so viel Zeit, niemanden lassen wir so nah an uns heran. Mit niemand anderem sind wir körperlich und seelisch so intim, niemand kennt uns so gut. Auf der anderen Seite kann uns kaum jemand so verletzen, so verwirren, so ohnmächtig machen oder so verzweifeln lassen wie unser Partner.
Es ist erstaunlich, dass viele Menschen das Gelingen ihrer Partnerschaft dem Zufall überlassen. Dabei braucht eine starke, erfüllende Partnerliebe aktive Pflege und Aufmerksamkeit sowie ein grundlegendes Wissen über die Psychologie der Liebe.
Beziehungsprobleme sind keine Krankheit oder Zeichen einer schlechten Partnerschaft. Im Schmelztiegel einer ernstgemeinten Partnerschaft ist es normal, wenn nicht sogar unausweichlich, dass irgendwann Verstrickungen und existenzielle Auseinandersetzungen anstehen. Im Spiegel des Partners bekommen wir zudem früher oder später immer auch unsere eigenen ungeklärten und oft ungeliebten Anteile präsentiert.
Leider werden das Wissen und die Techniken der Liebeskultur in unserer Gesellschaft nicht über die Generationen weitergegeben. Wie man eine Partnerschaft pflegt oder wie man konstruktiv streitet, lernt man nicht in der Schule. Über die Tiefen in der Partnerschaft oder insbesondere die Sexualität mit anderen Paaren oder Freunden zu sprechen, ist für viele Menschen eine große Hürde.
So fühlt sich ein Paar – zu Recht – oftmals alleingelassen mit seinen Problemen oder Fragen in Sachen Liebe und Partnerschaft. Viele Paare trennen sich, ohne vorher Hilfe in Anspruch genommen zu haben.
Unsere Arbeitsgrundlage – Das Verfahren der Paarsynthese
Wir arbeiten mit dem Verfahren der Paarsynthese, einem seit über 30 Jahren erprobten Therapiekonzept.
„Paarsynthese“ meint im umfassenden Sinn eine psychologische Beziehungs- und Liebeslehre. Im engeren Sinn ist sie ein dynamisches Therapiekonzept, das aus dem Zusammenwirken verschiedener klassischer Therapiemethoden hohe Effektivität bei der Behandlung und Entwicklung von Beziehungs- und Liebesfähigkeit bereitstellt.
Aus der Verbindung von Psychologie, therapeutischer Praxis und spirituellem Lernen entsteht ein lebendiges Modell für Partnerschaft, Liebe und Erotik.
Es umfasst eine Psychologie des Paares, eine dyadische Anthropologie und ein schulenübergreifendes Lern- bzw. Therapiemodell mit wirksamen Dialogtechniken.
Innerseelische, paardynamische und umweltrelevante Kräfte werden in ständiger Wechselwirkung zu einem heilsamen Handlungskonzept verbunden.
Die partnerschaftliche Liebe zwischen zwei Menschen wird ganzheitlich betrachtet: auf den Ebenen von Körper, Geist und Seele. Sie ist die intensivste Erfahrung, die zwei Menschen miteinander machen können, da sie uns in allen menschlichen Wesensbereichen und vor allem auch in unserem tiefsten Innern ergreift.
Eine vitale, dauerhafte Liebe fällt im Gegensatz zur ersten Verliebtheit (leider) nicht vom Himmel. Es gilt sie zu erlernen, zu pflegen und aktiv zu entwickeln. Eine Kultur der Liebe zu erschaffen, erfordert daher von den Liebenden Fähigkeiten, die alle menschlichen Dimensionen einbeziehen.
Weitere Informationen zum Verfahren der Paarsynthese finden Sie HIER.
Durchführung unserer Paarberatung bzw. Paartherapie
Das Erstgespräch dient dazu, sich kennenzulernen, einen ersten Eindruck von den Themen und der Arbeitsweise zu bekommen und alle Rahmenbedingungen zu klären. Das Erstgespäch ist die Grundlage für die Entscheidung, ob Sie mit uns arbeiten und auf die „Reise“ gehen möchten.
Zunächst folgt eine umfassende Standortbestimmung, bei der alle Themen auf den Tisch kommen. Gemeinsam klären wir, welche Themen und Probleme Sie angehen möchten.
Nun kann der Blick auf Ihre Liebes- und Konfliktmuster gerichtet werden. Hier zeigt sich nun die gegenseitige Verstrickung in ihrer ganzen Dramatik, aber oft scheinen auch schon die besonderen Ressourcen und Möglichkeiten des Paares auf.
Da die persönlichen Liebesmuster zu einem großen Teil in der Herkunftsfamilie erworben werden, werfen wir mit Methoden der aktiven Tiefenpsychologie immer auch einen Blick in die Vergangenheit. Hier kann die Paartherapie zeitweilig zu einer Einzeltherapie in Begleitung des Partners werden. Ein gegenseitiges tiefes Verstehen und Mitfühlen erhellt viele Schwierigkeiten, führt zu einer Solidarisierung untereinander und gibt die Anschubenergie zu einer Veränderung von der eingefahrenen Streitdynamik hin zu einer gegenseitigen Unterstützung.
Die Verstrickungen werden verstehbar, klären sich und können mit konkreten Absprachen und Einübung von neu gewonnen Handlungsalternativen nach und nach umgewandelt werden in eine neue Nähe. Oder aber es kann sich ergeben, dass ein Paar die Beziehung beenden möchte. Hier kann in der gemeinsamen Arbeit eine Trennung in Würde angegangen werden, die es im besten Fall ermöglicht, auch nach der Trennung einen guten Umgang miteinander zu haben.
Wird ein Zugang zu neuer Nähe und Intimität geschaffen, liegt Im letzten Schritt der Fokus auf der Entwicklung und Entfaltung der Liebe. So kommen beide Partner nun in die Lage Ihre Partnerschaft auf einer neuen Grundlage zu gestalten und auch neu zu genießen. Im letzten Teil kann auch der tiefere Sinn der Partnerschaft sowie die Vertiefung des gemeinsamen Erlebens und der Sexualität zum Thema werden.
Wir arbeiten mit dem gemeinsamen Gespräch, ergänzt durch erlebnisfördernde Interventionen und Übungen. Zwischen den Stunden dienen Hausaufgaben dazu, die Erkenntnisse zu vertiefen und zu integrieren. Nach Wunsch und bei Bedarf kann stellenweise auch eine Prozessbegleitung in der Natur in Anspruch genommen werden (siehe dort).
Rhythmus und Dauer
Erfahrungsgemäß sind 90-minütige Sitzungen im festen zweiwöchigen Rhythmus ideal geeignet, um einen dichten therapeutischen Prozess zu etablieren, der schon bald zu spürbaren Fortschritten führt.
Zwischen den regelmäßigen Sitzungen schlagen wir dem Paar „Hausaufgaben“ vor, die den Prozess unterstützen und im Alltag verankern können.
Wie lange eine Paarberatung oder Paartherapie dauert, lässt sich zu Beginn schwer einschätzen. Je nachdem, welches Anliegen Sie mitbringen und wie verstrickt Sie als Paar sind, kann es entweder auf eine Beratung mit wenigen Treffen oder aber auf einen tiefgreifenden Prozess hinauslaufen, der zwischen einem und drei Jahren dauern kann.
Unser therapeutischer Ansatz der Paarsynthese ist im Gegensatz zu kurzzeittherapeutischen Ausrichtungen allerdings eher auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet, weil der Paarprozess tiefgreifender und ganzheitlicher angegangen wird. Besonders bei komplexen Problemlagen und verstrickten Paaren ist ein gründlicher Prozess, der auch die Tiefen nicht ausspart, der Erfahrung nach nachhaltiger und damit auf lange Sicht auch ökonomischer als z.B. mehrere Kurzzeitberatungen.
Als Paartherapeuten unterliegen wir der Schweigepflicht.
Unterschiede gegenüber Einzeltherapie
Die Therapeutin bzw. der Therapeut steht auf der Seite beider Partner. Sie bzw. er ist dabei wertschätzend und, wo es nötig ist, auch liebevoll konfrontierend.
Durch die Triangulierung mit der Therapeutin entsteht ein Beziehungsfeld, in dem Streit gestoppt und moderiert werden kann, in dem nichts versteckt werden muss (und auch weniger leicht versteckt werden kann) und in dem sich die Dynamik und die oftmals konträren Wahrnehmungen der Partner unmittelbar und in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit zeigen. Der Therapeut vermittelt und macht die Verstrickung verstehbar. Eine gemeinsame Arbeit an der Liebe wird möglich.
Bei Krisen oder Verhärtungen in der Paardynamik herrscht oft großer Leidensdruck. Dann muss die Aufbauarbeit schneller wirken als die Zerstörung der Paarsubstanz im Kreuzfeuer der täglichen Streitereien. Hier ist es ein Vorteil, dass sich die Paare in der gemeinsamen Paartherapie „synchronisieren“ können. Dies meint, gemeinsam Entwicklungschritte zu machen, die Schritte des Anderen direkt mitzuverfolgen und nachvollziehen zu können und so immer wieder auch zu einem gemeinsamen Punkt oder Meilenstein im Therapieverlauf aufschließen zu können. Wäre jeder nur in einer Einzeltherapie, wäre das kaum möglich.
Die Paartherapie kann auch bei Streit und Zerrüttung so zu einem gemeinsames Projekt werden, zum gemeinsamen Kampf für die Liebe. Die Erkenntnisse der Therapie können im Alltag gemeinsam weiterverfolgt und umgesetzt werden. In der Paartherapie gilt: Die Entwicklung des einen Partners beschleunigt die Entwicklung des anderen.